Die offenen Vermittlungsanfragen für Augenarzttermine stiegen in den letzten Jahren, insbesondere im südwestsächsischen Raum, immer weiter an. Da ambulanter und stationärer Sektor in diesem Fachbereich unter denselben strukturellen Defiziten leiden, heißt das Schlüsselwort Kooperation.

Durch intensive Bemühungen der KV Sachsen konnten vier Kliniken mit augenärztlichen Abteilungen in Aue-Bad Schlema, Glauchau, Plauen und Zwickau für ein gemeinsames Projekt gewonnen werden: die Gründung Ambulanter Versorgungs- und Weiterbildungszentren (AVWZ). In diesem Zusammenhang wurde ein stationär-ambulantes Verbundweiterbildungssystem durch die Kliniken etabliert, um zukünftige Fachärzte für Augenheilkunde umfassend auf eine ambulante Tätigkeit vorzubereiten.

Da sich die augenärztliche Versorgung im Direktionsbezirk Chemnitz, insbesondere in der Region Südwestsachsen, als schwierig erwiesen hatte, wurden zahlreiche Maßnahmen, auch durch das Gemeinsame Landesgremium, eingeleitet. Dazu zählten spezielle Terminvermittlungen, die Einrichtung von Förderstellen für Ärzte, die Erteilung persönlicher Ermächtigungen für Ärzte an Kliniken und die Implementierung eines telemedizinischen Projektes im mittleren Erzgebirgskreis.

Zusätzlich wurde die notwendige Anpassung der Planungsbereiche vorgenommen. So trennte sich die KV Sachsen vom kleinräumigen Planungsansatz und gründete den neuen Planungsbereich Südwestsachsen. Dieser setzt sich aus den bisherigen Bereichen Aue-Schwarzenberg, Chemnitzer Land, Plauen/Vogtlandkreis und Zwickau zusammen. Angestrebt wird eine nachhaltige Stärkung der regionalen Strukturen. Dies erfolgt über eine enge Verzahnung des ambulanten und stationären Sektors mit den Zielen, ärztliche Kapazitäten gemeinsam zu nutzen und regionale Weiterbildungsstätten auszubauen.

Besuch des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer am 8. Juni 2022 im Helios Vogtland-Klinikum Plauen

Fotos: Ellen Liebner

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hatte am 15. März 2023 drei herausragende Modelle der ambulanten Versorgung mit dem Titel „Ausgezeichnete Gesundheit 2023“ prämiert. In der Sparte „Versorgung kooperativ“ unterlag das Projekt der „AVWZ“ der KV Sachsen ganz knapp dem späteren Preisträger. Vorgestellt wurde es von Carmen Baumgart, Geschäftsführerin der Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz. Mit diesem Projekt wurde ein sektorenübergreifendes und nachhaltiges Versorgungs- und Weiterbildungskonzept etabliert, das es ermöglicht, neue Wege in der Weiterbildung zu gehen und gleichzeitig sowohl kurz- als auch langfristig die Behandlung der Patienten nachhaltig zu sichern.

Der Vortrag startet ab 1:53.