Leipzig: KV vor Ort in Torgau: Gemeinsame Anstrengungen für eine attraktive Region
Am 8. März 2023 trafen sich Vertreter der KV Sachsen mit den regional tätigen Ärzten und Psychotherapeuten sowie die kommunalen Verantwortlichen im Festsaal des Torgauer Rathauses zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch.
Als erstes stellte Ulrike Pleszinger, stellvertretende Leiterin der Abteilung Sicherstellung aus der Geschäftsstelle Leipzig die aktuelle ärztliche Versorgungslage vor und wies auf regionale Besonderheiten hin. In der anschließenden Diskussion sprachen Ärzte die sogenannte „Work-Life-Balance“ an, auf welche die jüngere Generation großen Wert lege. Trotz erfreulicherweise steigender Arztzahlen sei jedoch die Zahl der Niederlassungen im Sinken begriffen. Der Wunsch nach überschaubarer Arbeitszeit sei sicher nachvollziehbar. Doch damit werde die Nachbesetzung von Praxen immer schwieriger.
Weitere Themen, die von den Ärzten vor Ort angesprochen wurden, waren der zunehmende wirtschaftliche Druck, der auch auf den Praxen laste, und eine EBM-Anpassung, die sehr wünschenswert sei.
Dr. Stefan Windau, der Vorsitzende der Vertreterversammlung der KV Sachsen, erläuterte, dass es leider auf Bundesebene seit vielen Jahren kaum Entscheidungen zugunsten niedergelassener Ärzte gebe. Die Fokussierung auf die angestellte Tätigkeit sei noch auf das Wirken der damaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt aus den 90er Jahren zurückzuführen und trotz großer Bemühungen der auf Bundesebene agierenden Ärztevertreter nicht ohne weiteres zu relativieren. Dr. Windau informierte zudem über die geplante Krankenhausreform und die Reform der Notfallversorgung. Die Forderung, den Bereitschaftsdienst rund um die Uhr anzubieten, sehe er sehr kritisch, sagte er. Dafür gebe es nicht genügend Ärzte und medizinisches Personal, was sich schon in der regulären ärztlichen Versorgung zeige.
Henrik Simon, Oberbürgermeister der Stadt Torgau, bestätigte, dass es auch von Seiten der Stadt Bestrebungen gibt, die Niederlassung und Anstellung von Ärzten zu unterstützen.
Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, Dr. Sylvia Krug, informierte über weitere aktuelle Themen, darunter die finanzielle Förderung bestimmter Fachgruppen für die Behandlung von Kindern mit Atemwegsinfekten in den Quartalen IV/2022 und I/2023 sowie die Entbudgetierung bei den Kinderärzten.
Weitere Mitarbeiter der KV Sachsen stellten die Neuregelungen zum TSVG vor, informierten zum Terminservice der Ärztlichen Vermittlungszentrale und zu Aktuellem aus dem IT-Bereich.
Dr. Windau bedankte sich für die konstruktive Diskussion, die er als sehr positiv wahrgenommen habe, und betonte nochmals, wie wichtig es ihm sei, mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort in Kontakt zu kommen und zu bleiben.
Chemnitz: Ärztenetz Vogtland erhält Anerkennung als Praxisnetz durch KV Sachsen
Über 90 Praxisnetze gibt es mittlerweile deutschlandweit. Mit dem Ärztenetz Vogtland gewinnt Sachsen nunmehr das dritte offiziell anerkannte Praxisnetz. Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen aus dem Vogtland haben sich zusammengeschlossen, um die Versorgung ihrer Patienten nachhaltig zu stärken.
Seit dem 1. Januar 2023 gehört das Ärztenetz Vogtland zu den offiziell durch die KV Sachsen anerkannten Praxisnetzen. Über 20 Praxen aus dem haus- und fachärztlichen Bereich des Vogtlandkreises haben sich zusammengeschlossen und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur interdisziplinären und praxisübergreifenden Zusammenarbeit. Das Ärztenetz Vogtland hat es sich selbst zum Ziel gemacht, die medizinische Versorgung im Vogtland durch Bündelung der ärztlichen Kompetenzen zu sichern und weiterzuentwickeln. Darüber hinaus versteht sich das Ärztenetz Vogtland als Ansprechpartner für die regionale Gesundheitspolitik zum Aufbau einer integrativen regionalen Versorgungsstruktur.
Dies bewies das Ärztenetz Vogtland auch im Rahmen seiner Mitgliederversammlung am 6. März 2023, zu der neben der KV Sachsen auch der Landrat des Vogtlandkreises, Thomas Henning, eingeladen war. Im Rahmen der Versammlung erhielten Dr. med. Jens Volkmar, der Vorsitzende des Ärztenetzes, sowie Klaus Tröger, Geschäftsführer des Ärztenetzes, zudem die offizielle Anerkennungsurkunde durch Carmen Baumgart, Geschäftsführerin der Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz der KV Sachsen. Die Anerkennung möchte das Ärztenetz Vogtland nutzen, um auch in Zukunft weiter zu wachsen und den fachlichen Austausch zwischen den Ärzten aus der Region zu intensivieren. Die KV Sachsen wünscht dem Ärztenetz Vogtland für seine zukünftigen Pläne alle Gute.
– Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz/osw –