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TeleDoc Plus – ein neuer Versorgungsansatz


Ein gemeinsames Projekt der AOK PLUS und der KV Sachsen soll zur ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum beitragen. Ein Digitalisierungsprojekt, welches das Ziel hat, praktikabel und zeitsparend Unterstützung in der täglichen Arbeit zu bieten.

Für Patienten mit chronischen Erkrankungen oder Mobilitätseinschränkungen, die in ländlichen Regionen leben, ist das Erreichen einer Arztpraxis oft mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Für diese Patientengruppen ist die Versorgung im Hausbesuch von immenser Bedeutung. Dafür müssen die Hausärzte, die häufig in ländlichen Regionen besonders viele Patienten betreuen, zeitintensive Anfahrtswege in Kauf nehmen.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und den damit verbundenen Auswirkungen soll die telemedizinische Versorgungslösung TeleDoc PLUS und deren Beitrag zur Sicherstellung und Verbesserung der Patientenversorgung in Sachsen erprobt werden.

Im Rahmen dieses Versorgungsangebotes gibt es zwei Ziele:

  • die Optimierung der bestehenden haus- und fachärztliche Versorgung und
  • die Ergänzung und Erweiterung der telemedizinisch unterstützenden Delegationsangebote.

In diesen neuen Versorgungsansatz werden Nichtärztliche Praxisassistenten (NäPa) zur Unterstützung des Arztes integriert. Vor Beginn ihrer Tätigkeit werden die NäPa zu „Telemedizinischen Versorgungsassistenten in der Hausarztpraxis“ weitergebildet.

Beim Hausbesuch oder der Visite im Pflegeheim führt die NäPa einen telemedizinischen Rucksack mit sich. Er beinhaltet vor allem medizinische Messgeräte, wie etwa ein Pulsoximeter, ein Blutzucker- und Blutdruckmessgerät, einen Spirometer, eine digitale Waage und ein mobiles 3-Kanal-EKG.

Die Übertragung erfolgt mithilfe eines Tablets mit Schnittstelle zum Praxisverwaltungssystem (PVS). Dazu werden die Daten vom entsprechenden Messgerät per Bluetooth auf das Tablet übertragen und von dort direkt in die Arztpraxis und die jeweilige Patientenakte übermittelt. Aus Datenschutzgründen wird nur eine Identifikationsnummer (Patienten-ID) genutzt; es werden also weder Name noch Geburtsdatum übertragen. Anhand der ID werden in der Praxis die Werte dem Patienten zugeordnet.

Für Patienten mit Wunden bietet TeleDoc PLUS der NäPa die technische Voraussetzung, den Wundstatus standardisiert zu erheben und dem Hausarzt zur Auswertung digital zu übermitteln. In Abstimmung mit dem Hausarzt besteht darüber hinaus die Möglichkeit, eine Sturzrisikoanalyse im häuslichen Umfeld durchzuführen und einen Gesundheitsfragebogen mit dem Patienten aufzunehmen.

Sofern medizinisch erforderlich, kann der Hausarzt per Video zugeschaltet werden, mit dem Patienten sprechen oder das weitere Vorgehen mit der NäPa abstimmen. Durch den Austausch per Video bleibt das enge Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient bestehen, der Patient erlangt Sicherheit im Umgang mit seiner Erkrankung und die NäPa wird zum zusätzlichen Ansprechpartner. Das Angebot ist auch für Patienten nutzbar, die selbst nicht mit digitaler Technik umgehen können.

Die Abrechnung bei TeleDoc PLUS erfolgt über die KV Sachsen. Die abrechenbaren Leistungen und alle weiteren vertraglichen Regelungen sind auf der Internetpräsenz der KV Sachsen veröffentlicht.

TeleDoc PLUS ist ein Digitalisierungsprojekt, welches Zeit spart in der Praxis, weil für den Arzt Fahrtwege wegfallen und Vitaldaten nicht mehr per Hand in die Patientenakte übertragen werden müssen. Zu den langfristigen Zielen gehört es, die sich stetig wandelnden technischen Möglichkeiten mit den Bedürfnissen der Praxisteams und der Patienten im ländlichen Raum unter einen Hut zu bringen.

Informationen

www.kvsachsen.de > Mitglieder > Verträge > „R“ > Rahmenvertrag Digitalisierung > Anlage 2

 

                                                                                                   – SAVQ / han –

 

Fernbehandlungsmodell - Teilnehmer für sächsisches Modellprojekt gesucht


Für Patienten mit leichten Erkrankungen wurde mit dem Fernbehandlungsmodell ein ergänzendes Versorgungsangebot geschaffen, an dem sich Vertragsärzte aus den Regionen Chemnitz Stadt, Leipzig Stadt, Sächsische Schweiz / Osterzgebirge sowie Wurzen / Grimma beteiligen können.

In den vergangenen Wochen konnten bereits die ersten Patienten erfolgreich an die Fernbehandlungsärzte der KV Sachsen vermittelt und (video-)telefonisch behandelt werden. Durch die Fernbehandlungen sollen andere Versorgungsbereiche langfristig entlastet sowie Ansteckungsgefahren und Terminwartezeiten reduziert werden. Die Vermittlung der Patienten erfolgt durch die Terminservicestelle der KV Sachsen unter der bundeseinheitlichen Rufnummer 116 117 und mit Hilfe des vorgeschalteten SmED-Verfahrens (Strukturiertes medizinisches Ersteinschätzungsverfahren in Deutschland). Dadurch wird sichergestellt, dass dem Fernbehandlungsarzt möglichst nur Patienten vermittelt werden, die für eine (video-)telefonische Behandlung in Frage kommen.

Zur Teilnahme am Fernbehandlungsmodell sollten Sie die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

  • Ärztliche Tätigkeit in einer der genannten Pilotregionen
  • ggf. Möglichkeit der Videosprechstunde
  • Anschluss an die Telematikinfrastruktur sowie KIM-Vertrag (Kommunikation im Medizinwesen) (einschließlich KIM-Adresse)

Im Rahmen der ausschließlichen Fernbehandlung (ohne persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt) erhalten Sie 25,00 Euro je Patient (einmal im Arztfall). Wird im Laufe der weiteren Behandlung ein persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt notwendig, erhalten Sie anstelle der Fernbehandlungspauschale einen Zuschlag zur Versicherten-/Grund-/Konsiliarpauschale in Höhe von 9,00 Euro je Patient (einmal im Arztfall). Die Vergütung der Pauschalen erfolgt außerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung.

Entsprechend Ihrer persönlichen Kapazitäten können Sie individuell entscheiden, wann und wie viele Fernbehandlungen Sie an einem Tag oder in einer Woche durchführen möchten. Ihre Teilnahme am Projekt lässt sich damit ohne größeren Aufwand in Ihren Praxisalltag integrieren.

Das Fernbehandlugsmodell ist ein gemeinsames Projekt der KV Sachsen sowie der AOK PLUS, der IKK classic, der KNAPPSCHAFT sowie der DAK-Gesundheit.

Weitere Informationen zur Teilnahme am Fernbehandlungsmodell erhalten Sie auf unserer Internetpräsenz.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, im Rahmen einer Online-Informationsveranstaltung weitere Informationen zum Projekt zu erhalten. Termine erhalten Sie ebenfalls auf der Internetpräsenz der KV Sachsen.

Informationen

www.kvsachsen.de > Veranstaltungen

www.kvsachsen.de > Mitglieder > Projekte

E-Mail: fernbehandlung@kvsachsen.de

                                                                                                    – Sicherstellung / osw –