Berufsperspektiven für junge Ärzte in Sachsen
Angestellter Arzt im Krankenhaus oder eigene Praxis? War es das schon oder gibt es da noch mehr? „Ärzte für Sachsen“ sagt: ja! Ein neuer Informationsfilm zeigt die breite Palette der beruflichen Möglichkeiten für junge Ärztinnen und Ärzte in Sachsen.
Der aktuelle Info-Clip „Berufsperspektiven für junge Ärzte in Sachsen“ skizziert in einer Kombination aus Animation und Realfilm ganz verschiedene Arbeitsmodelle für junge Ärztinnen und Ärzte. Von der Anstellung im Krankenhaus, im Öffentlichen Gesundheitsdienst oder im MVZ über Kooperationen, Pilotprojekte wie der Satellitenpraxis und den Möglichkeiten einer geteilten Anstellung bis hin zur eigenen Niederlassung – bei der Entscheidung für die Patientenversorgung stehen Medizinern in Sachsen viele spannende Wege und Kombinationen offen.
Im Film werden zwei Ärztinnen und ein Arzt bei ihrer Arbeit begleitet, um drei dieser Modelle lebendig zu machen. Die drei Protagonisten stehen für eine moderne ärztliche Tätigkeit in verschiedenen Varianten, aber immer nah am Patienten:
- Dr. med. Martin Braun ist Oberarzt der Neurologie im Helios Klinikum Pirna. Durch die Beteiligung des Klinikums am Telemedizin-Projekt SOS-NET (Schlaganfallnetz Sachsen) kann er seine Schlaganfallpatienten mit dem Einsatz moderner telemedizinischer Technik schnellstmöglich behandeln oder zur geeigneten Klinik weiterleiten.
- Dr. med. Madlen Wowtscherk ist eine junge Fachärztin für HNO-Heilkunde. Sie arbeitet zur Hälfte im Pirnaer Krankenhaus und zur Hälfte in einem MVZ im ländlichen Neustadt in Sachsen und verbindet so hochtechnisierte Krankenhausmedizin mit der Versorgung nah am Patienten in der Praxis. Einen schweren Fall, den sie in der Neustädter Praxis diagnostiziert hat, behandelt sie heute selbst am OP-Tisch der Klinik.
- Dr. med. Katrin Mende ist niedergelassene Hausärztin in Heidenau. Sie hat lange Zeit als angestellte Ärztin am Klinikum gearbeitet. Mit der Niederlassung geht sie den Schritt zur selbständigen Ärztin mit eigener Praxis und dem besonderen Verhältnis einer Hausärztin zu ihren Patienten.
Den aktuellen Film sehen Sie im YouTube-Kanal der Sächsischen Landesärztekammer und auf der Internetpräsenz des Netzwerkes „Ärzte für Sachsen“.
Informationen
https://youtu.be/ew38VdjqClk
– Information der Sächsischen Landesärztekammer –
Psychotherapeuten: Systemische Therapie soll im Sommer starten können
Voraussichtlich im Sommer 2020 wird die Systemische Therapie für Erwachsene als weiteres Verfahren bereitstehen und so die psychotherapeutische Versorgung in Deutschland verbessern. Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten, die das Verfahren anbieten wollen, können bereits eine Genehmigung bei der KV Sachsen beantragen.
Die Systemische Therapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, dessen Fokus auf dem sozialen Kontext psychischer Störungen liegt. Das Vorgehen in dieser Psychotherapie berücksichtigt insbesondere die Veränderung sozialer Interaktionen. Daher kann die Systemische Therapie auch im sogenannten Mehrpersonen-Setting angewendet werden. Hier kommen Spezifika dieses Psychotherapieverfahrens zum Tragen: Für die Erkrankung bedeutsame Beziehungen und Interaktionen, zum Beispiel zwischen einer Patientin oder einem Patienten und dem Familiensystem, können in diesem Setting besprochen und verändert werden.
Verhandlungen zur Vergütung
KBV und Krankenkassen müssen zunächst den EBM um die neue Leistung erweitern. Erst dann können Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten die neuen Leistungen der Systemischen Therapie bei Erwachsenen zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung durchführen und abrechnen.
Nachweis der Fachkunde
Für eine Genehmigung weisen Ärzte ihre Fachkunde in Systemischer Therapie bei Erwachsenen in der Regel mit einem Weiterbildungszeugnis nach, Psychologische Psychotherapeuten mit einem Approbationszeugnis beziehungsweise über die entsprechende Zusatzbezeichnung.
Antrags- und Gutachterpflicht
Wie für die anderen Verfahren gelten auch für die Systemische Therapie die gleichen Vorgaben hinsichtlich Antrags- und Gutachterpflicht. Alle Indikationen der Psychotherapie-Richtlinie dürfen mit Systemischer Therapie behandelt werden.
Gutachterverfahren
Im Zuge der Einführung der Systemischen Therapie für Erwachsene werden auch neue Gutachter bestellt. Die Ausschreibung wurde im April im Deutschen Ärzteblatt und in der PP-Ausgabe veröffentlicht.
Informationen
www.kbv.de > Aktuell > Praxisnachrichten 09.04.2020 > Psychotherapie
– Nach Informationen der KBV –
Schwierige Wartezeiten: Behandlung von Patienten mit Handicap
In einem Brief der Diakonisches Werk – Stadtmission Dresden gGmbH wurde die KV Sachsen gebeten, Ärzte für ein Problem zu sensibilisieren, das Menschen mit Behinderungen und deren Begleitpersonen betrifft.
In den über 50 Einrichtungen und Arbeitsbereichen der Diakonisches Werk – Stadtmission Dresden gGmbH helfen rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zahlreichen jungen und alten Menschen, Menschen mit Behinderung oder Erkrankung sowie Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Die zu Betreuenden weisen sowohl körperliche Behinderungen als auch chronisch psychische Erkrankungen, Intelligenzminderung, Suchterkrankungen, Epilepsie und Autismus auf – um nur einige zu nennen.
Zu den Aufgaben der Mitarbeiter der Diakonie gehört es unter anderem, ihre Schützlinge zu befähigen, selbständig Ärzte aufzusuchen – oder sie in medizinische Versorgungseinrichtungen zu begleiten. „Wir pflegen bereits eine sehr gute Zusammenarbeit mit vielen Fachärzten aller Fachbereiche“, sagt Elvira Kruse, Leiterin der Abteilung Sozialarbeit, Psychiatrie und Behindertenhilfe. „Doch immer wieder ist es eine große Herausforderung für meine Mitarbeiter, mit ihren Klienten lange Wartezeiten in den Wartezimmern von Ärzten und Fachärzten zu überbrücken.“
So geht es sicher vielen Betreuungsorganisationen: Ein Großteil der zu Betreuenden ist auf Grund kognitiver Einschränkungen und multipler Krankheitsbilder nicht in der Lage, beim Facharzt adäquate Aussagen über den eigenen Gesundheitszustand zu treffen. Hier wird es notwendig, dass eine Betreuungsperson vor Ort ergänzende Aussagen beisteuern kann. „Bei längeren Wartezeiten von mehr als 30 Minuten kostet es die Betreuer große Anstrengungen, ihre Patienten zu beruhigen und die Wartezeit sinnvoll zu gestalten. Eine Reduzierung der Wartezeiten würde die Angst der Patienten vermindern und die Anspannung minimieren“, so Elvira Kruse.
Die sächsischen Vertragsärzte und Psychotherapeuten und ihr Praxispersonal werden gebeten, nach Möglichkeit dieses spezifische Problem ihrer Patienten mit Handicap bei der Terminvergabe in ihren Sprechstunden zu berücksichtigen.
– Nach Informationen der Diakonisches Werk -Stadtmission Dresden gGmbH –
Häusliche Gewalt und Kindeswohlgefährdung: Kinderschutz während der Pandemie
Aufgrund der starken Zunahme der Verdachtsfälle von Kindeswohlgefährdung stellt die Landeskoordinierungsstelle der Sächsischen Landesärztekammer „Medizinischer Kinderschutz“ spezielle Informationsmaterialien zur Verfügung.
Durch die momentane Corona-Pandemie mit ihren lebensbeeinflussenden Einschränkungen nehmen die Fälle von Kindeswohlgefährdung und häuslicher Gewalt zu. Viele Familien, in denen Gewalt und sexueller Missbrauch stattfinden, sind durch Schulschließungen, Ausgangsbeschränkungen weitgehend isoliert und durch wachsenden wirtschaftlichen Druck belastet. Außerdem sind sie durch die teilweise ausgesetzte reguläre Betreuung durch das Jugendamt derzeit ohne Hilfs- oder Kontrollmöglichkeiten. Fälle familiärer Eskalation und Überforderung nehmen daher stetig zu. Eltern wenden sich mitunter nun auch selbst ratsuchend an Mitarbeiter des Gesundheitswesens.
Aus Distanz wird Isolation, wenn niemand hilft
Die Sächsische Landesärztekammer bietet auf dem Portal „Kinderschutzmedizin Sachsen“ zum Schwerpunkt „Kinderschutz in der Pandemie“ eine Übersicht zu Hilfs- und Beratungsangeboten, darunter eine Medizinische Kinderschutzhotline. Diese ist ein bundesweites, kostenfreies und 24 Stunden erreichbares telefonisches Beratungsangebot für Angehörige der Heilberufe bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung.
Informationen
www.kinderschutzmedizin-sachsen.de > Aktuelles > Kinderschutz in der Pandemie
Telefon 0351 8267-126 oder -127
– Information der SLÄK / az und jsk –