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Jagd und Macht

Seit jeher dient die Jagd dem Zeitvertreib und der Selbstdarstellung der Mächtigen. In Deutschland war ihr Revier die Schorfheide. Hier jagte Kaiser Wilhelm II. bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs, hier schossen die Großen der Weimarer Republik, hierher lud der NS-„Reichsjägermeister“ Hermann Göring Gäste aus aller Welt zur braunen „Jagddiplomatie“ in den Waldhof Carinhall. Und auch Erich Honecker jagte hier – unter anderem mit Leonid Breschnew und Franz Josef Strauß. Dieser Band erzählt die faszinierende Geschichte der hohen Jagd in der Schorfheide von den Anfängen bis in die Gegenwart – von der Jagd der Markgrafen und Kurfürsten vom 12. Jahrhundert bis 1688, daran anschließend die der Könige und Kaiser bis ins Jahr 1938, der neuen Zeit und unter altem Geist von 1918 bis 1933, der Jagd des Machtmenschen Göring bis 1945 und schlussendlich der Jagd „Unter dem Roten Stern“ bis 1990. Die Autoren zeigen ein Bild der Jagd als Mittel von Politik und Diplomatie in Kaiserreich, Weimarer Republik, Drittem Reich und DDR.

Der habilitierte Zeithistoriker Burghard Ciesla arbeitet freiberuflich für Lehre, Wissenschaft, Museen und Medien. Fachmann Helmut Suter, Leiter des Schorfheidemuseums, lebt in Groß Schönebeck und ist Jagdhistoriker.

Burghard Ciesla, Helmut Suter
Jagd und Macht
Die Geschichte des Jagdreviers Schorfheide

2020
256 Seiten, 343 s / w-Abbildungen
gebunden, Format 22,5 × 24,5 cm, 28,00 Euro
ISBN 978-3-89809-090-2
be.bra Verlag

Das Zeitalter der Fitness

Warum werden Manager zu Marathonläufern? Was hat es mit Michelle Obamas „Let’s-Move“-Programm auf sich? Tatsächlich ist Fitness mehr als erfolgreich Sport zu treiben. Wer sich fit hält, übernimmt Verantwortung. Für sich und die Gesellschaft. Er zeigt sich leistungsfähig – ob in der Arbeitswelt, beim Militär oder beim Sex. Die Geschichte des Körpers im Neoliberalismus – wie Fitness zur Signatur der Moderne wurde. Wer nicht fit ist, ist irgendwie außen vor. Und wer dick ist, erst recht. Unsere Körper sind unser Kapital. Fitness ist ein Statement. Der Historiker Jürgen Martschukat erzählt, wie wir dahin gekommen sind. Das Buch zeigt eine spannende Bilanz zum Verhältnis von Körper und Macht im neoliberalen Zeitalter auf – und vielleicht ist das Leben als Couchpotato die moderne Form des Widerstands.

Der Autor Jürgen Martschukat ist selbst passionierter Radfahrer, wollte aber als Historiker sein eigenes Tun doch einmal historisch-kritisch hinterfragen. Er lehrt Nordamerikanische Geschichte an der Universität Erfurt und hat verschiedene Bücher und Publikationen veröffentlicht. Mit diesem Buch beantwortet er sehr originell und auch unterhaltsam Fragen unserer Gegenwart. Mehr kann kritische Geschichtswissenschaft kaum leisten.

Jürgen Martschukat
Das Zeitalter der Fitness
Wie der Körper zum Zeichen für Erfolg und Leistung wurde

2019
352 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag, Format 21,0 × 13,3 cm, 25,00 Euro
ISBN 978-3-1039-7365-5
S. Fischer Verlag

Van Dyck

Anthonis van Dyck – in ganz Europa wurde er wie kaum ein anderer gefeiert für seine Porträts von Fürsten, Künstlern und Schönheiten. Sie alle bannte er unvergleichlich lebendig und repräsentativ ins Bild. Doch der Weg zum Ruhm war kein einfacher: Eindrücklich beschreibt der hochwertig gestaltete Band van Dycks fulminante künstlerische Emanzipation von den frühen Jahren im Rubens-Umkreis bis zu seinem Ruf nach London.

Van Dycks Anfänge in Antwerpen standen im Zeichen des gleichermaßen bewunderten wie übermächtigen Peter Paul Rubens. Seine Historien zeugen von intensiver Auseinandersetzung, aber auch von zähem Ringen mit dem Vorbild. Erst in Italien, unter dem Einfluss von Tizian und Tintoretto, erlebte er seinen Befreiungsschlag. Insbesondere die Bildnisse aus der zweiten Antwerpener Zeit künden mit ihrer starken Sensibilität und stofflichen Sinnlichkeit von einer Neuorientierung und der Geburt eines Erfolgsmodells. Anhand des hochkarätigen Bestandes der Alten Pinakothek und ausgewählter Leihgaben blickt der Band van Dyck über die Schulter. Aktuelle Untersuchungsergebnisse und beeindruckende Detailaufnahmen lassen den Leser an der Arbeitsweise eines der gefragtesten Barockmaler teilhaben.

Hg. Mirjam Neumeister
Van Dyck
Gemälde von Anthonis van Dyck

2019
420 Seiten, 495 Abbildungen in Farbe
gebunden, Format 22,0 × 28,5 cm, 49,00 Euro
ISBN 978-3-7774-3336-3
HIRMER Verlag