Resolution der 74. Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen
Die sächsischen Vertragsärzte und Psychotherapeuten gewährleisten mit hohem persönlichem Engagement eine verlässliche ambulante ärztliche Versorgung der Patienten.
Neuerdings versucht eine Gruppierung namens IG Med e. V. die Arbeit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KV Sachsen) und ihrer Mitglieder, vor allem aber den Vorstand der KV Sachsen, zu diskreditieren. Die dazu initiierte Medienkampagne mit einem offenen Brief an Ministerpräsident Kretschmer sowie Flyern zur Wartezimmerauslage, in denen Ärztemangel, Bereitschaftsdienstreform der KV Sachsen sowie Plausibilitätsprüfungen falsch bzw. verzerrend dargestellt werden, dient wohl in erster Linie den Eigeninteressen des Vereins mit Sitz in der Düsseldorfer Königsallee.
Den Herausforderungen des Ärztemangels begegnet die KV Sachsen seit Jahren mit Förderprogrammen und innovativen Modellprojekten. Die ersten Studenten des 2013 von der KV Sachsen auf den Weg gebrachten und gemeinsam mit den Krankenkassen finanzierten Modellprojektes „Studieren in Europa – Arbeiten in Sachsen“ schließen gerade ihr Studium ab. Die Aktivitäten der KV Sachsen auf dem Gebiet der nachhaltigen Sicherstellung sind auch im Bundesvergleich außergewöhnlich.
Mit der Umstrukturierung des Bereitschaftsdienstes kommt die KV Sachsen ihrem gesetzlichen Auftrag nach, an den Notaufnahmen bestimmter Krankenhäuser Bereitschaftspraxen einzurichten. Damit werden für die Patienten einfach zu findende Anlaufstellen für die Versorgung bis zur nächsten regulären ambulanten Sprechstunde geschaffen. Um die Ärzte vor zusätzlichen Dienstbelastungen zu schützen, ist allerdings eine Umstrukturierung des gesamten Bereitschaftsdienstes einschließlich Fahrdienst notwendig. Dabei nutzt die KV Sachsen Erfahrungen der Ärzteschaft anderer Bundesländer wie zum Beispiel Bayern und Thüringen, die ihre Reformkonzepte bereits umgesetzt haben. Ergänzt mit den Ergebnissen der sächsischen Pilotierungsphase hat die heutige Vertreterversammlung nach umfassender konstruktiver Diskussion die Weichenstellung für den Rollout getroffen.
Die von der IG Med kritisierten Plausibilitätsprüfungen betreffen im Mittel ca. 2,5 Prozent der Mitglieder, die unberechtigt erhaltenes Honorar zurückführen müssen. Für 97,5 Prozent der sächsischen Vertragsärzte mit korrekter Abrechnung sind also Honorarrückforderungen kein Thema.
Die Mitglieder der Vertreterversammlung beauftragen den Vorstand der KV Sachsen, die zielführende Arbeit der Körperschaft gegenüber Politik, Medien und Öffentlichkeit auch weiterhin transparent und professionell darzustellen, das Ehrenamt innerhalb der Selbstverwaltung gegen Anfeindungen zu schützen, den hohen Anspruch des Solidarprinzips in der Leistungserbringung aufrechtzuerhalten und gegen alle Formen der Denunziation und gezielten Fehlinformation mit aller Entschiedenheit vorzugehen.
Die Vertreterversammlung der KV Sachsen ist sich wohl bewusst, dass die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung besonders in ländlichen Regionen eine große Herausforderung darstellt.
Die KV Sachsen wird sich deshalb mit ihren Mitgliedern auch weiterhin den anstehenden komplexen Aufgaben des Sicherstellungsauftrages stellen, Lösungswege im Sinne von Patienten und Ärzten erarbeiten und unter entsprechenden politischen Rahmenbedingungen umsetzen.
– Dresden, den 15. Mai 2019 –