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ARMIN-Projektpartner im Gespräch mit der Politik

Am 12. Juli 2018 hatten die ARMIN-Projektpartner die Möglichkeit, ihr Modellvorhaben im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) vorzustellen. In der Gesprächsrunde wurden die bereits erzielten Erfolge sowie die weiterhin bestehenden Herausforderungen erörtert und zahlreiche Fragen beantwortet.

Thomas Müller, der Leiter der Abteilung 1 „Arzneimittel, Medizinprodukte und Biotechnologie“ im BMG, ist selbst Arzt und Apotheker. Er und seine Kollegen halten ARMIN für ein innovatives Projekt mit zukunftsweisenden Strukturen und erwarten mit großem Interesse die Ergebnisse der Evaluation.

Die Ministeriumsmitarbeiter sehen in der ARMIN-Wirkstoffverordnung einen sinnvollen Ansatz, den Fokus der Patienten vermehrt auf Wirkstoffe anstatt auf Handelsnamen zu lenken – und gleichzeitig die Rabattverträge zu bedienen. Aus Sicht der ARMIN-Projektpartner sollte ergänzend dazu der Wirkstoffname künftig präsenter auf die Arzneimittelverpackungen aufgedruckt werden.

Für die ARMIN Projektpartner war dieser Termin besonders wichtig, um die weiterhin bestehenden technischen und organisatorischen Herausforderungen einer interdisziplinären elektronischen Medikationsplanbearbeitung direkt mit dem Gesetzgeber diskutieren zu können. Die Ministeriumsvertreter stimmten zu, dass der gematik – Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte – eine wichtige Rolle zukommt. Sie muss die für die kollektivvertragliche Versorgung notwendigen Medikationsplandaten zusammen mit den in regionalen Projekten ergänzend genutzten Informationen in ein vereinheitlichtes Datenformat überführen.

Weiterhin war es den Projektpartnern wichtig zu betonen, dass eine Übernahme des Medikationsmanagements als gemeinsame heilberufliche Leistung in die kollektivvertragliche Versorgung nach Ende des Modellvorhabens ohne eine gesetzliche Änderung nicht möglich sein wird. Um den BMG-Verantwortlichen einen noch besseren Einblick in die Abläufe des Modellvorhabens zu ermöglichen, sprachen die Projektpartner zusätzlich eine Einladung an den Bundesgesundheitsminister und seine Mitarbeiter aus, sich ARMIN vor Ort anzuschauen.
Die ARMIN-Projektpartner machten deutlich, dass sie mit diesem Termin die Hoffnung verbinden, mit der Politik in einen intensiven Dialog zu treten. Er soll helfen, die in Sachsen und Thüringen bereits erfolgreich erprobte, zukunftsweisende, gemeinsame elektronische Medikationsplanbearbeitung im Sicheren Netz der KVen bzw. in der Telematikinfrastruktur künftig bundesweit zu ermöglichen.

Weitere Termine im Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, im Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie sowie beim GKV-Spitzenverband folgen demnächst.


Über ARMIN
Die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen „ARMIN“ ist ein 2014 begonnenes Modellvorhaben der Apothekerverbände und der Kassenärztlichen Vereinigungen in Sachsen und Thüringen (SAV, ThAV, KV Sachsen, KVT) gemeinsam mit der AOK PLUS.

  • ARMIN fördert die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) durch eine standardisierte Wirkstoffverordnung und die Möglichkeit eines strukturierten gemeinsamen Medikationsmanagements.
  • Der Medikationskatalog sichert die bedarfsgerechte Therapie nach aktuellem Stand der Wissenschaft.
  • Durch die elektronische Vernetzung und klare Aufgabenzuordnung wird die Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker deutlich intensiviert. Dies bietet ideale Voraussetzungen, die fachlichen und organisatorischen Herausforderungen der Betreuung von Patienten mit Polymedikation erfolgreich zu meistern und die AMTS spürbar zu verbessern.

Für Fragen und Hinweise stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Verordnungs- und Prüfwesen der Landesgeschäftsstelle gern zur Verfügung.

Informationen
www.arzneimittelinitiative.de

Fragen und Hinweise
E-Mail: armin@kvsachsen.de

                                                                           - Verordnungs- und Prüfwesen/jac -